Larix decidua Mill.
Europäische Lärche
Familie: Pinaceae
Outdoor


Die Heimat der europäischen Lärchen (decidua Mill.) ist, wie der Name schon sagt, ursprünglich der subalpine Gebirgsbereich Mitteleuropas. Dort bildete die Lärche (die übrigens zu den Föhrengewächsen gehört) mit den Arven in den Alpen einen charakteristischen Pflanzenbestand. So wurde sie in der Ebene erst durch die Forstkultur weit verbreitet. Großflächige, geschlossene Wälder sind in der Ebene kaum zu sehen, jedoch als Solitär in den Parkanlagen und Hausgärten ist sie häufig anzutreffen.

Die Japanische Lärche, "Larix käempferi" die ursprünglich nur in Japan beheimatet war, wurde 1861 durch J.G. Veicht nach Europa gebracht und ist in Mitteleuropa völlig winterhart. Die Lärche erreicht eine Wuchshöhe von 20 - 40 Meter, sie ist sommergrün, färbt sich im Herbst goldgelb, und wirft über Winter die Nadeln ab. Die Nadel werden 1,5 - 3 cm lang und 0,5 - 0,9 mm breit. Die Nadeln sind weich, schmal-linear und abgeflacht. Sie haben auf der Unterseite zwei helle Spaltenöffnungsstreifen. Die Nadeln treten an den Kurztrieben aus der Nadelbasis bis zu 30 - 40 Stück aus, an den Langtrieben ist die Benadelung vereinzelt. Die Baumrinde ist je nach Alter braun bis dunkelbraun und borkig.

Pflege
Standort Das ganze Jahr im Freien an einem sonnigen, luftigen, dem Wind und Regen ausgesetzten Standort. Die Lärche steht gern alleine, so kommt sie am besten zur Geltung. Im Winter benötigt die Lärche einen hellen, bei starkem Frost einen windgeschützten Platz.
Gießen Gegossen wird mit kalkfreiem Wasser, das ganze Jahr über reichlich, aber nicht zu naß halten. Staunässe ist zu vermeiden, die Lärche neigt leicht zur Wurzelfäule. Darum sollte man bei lang anhaltendem Regen die Schalen schräg stellen, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann. Im Winter nur leicht feucht halten.
Düngen Vom Frühjahr bis Mitte Oktober alle vier bis fünf Wochen mit flüssigem, organischen Bonsai- oder Blumendünger nach der Dosierungsangabe des Herstellers. Im Frühjahr nach dem Austrieb sollte einmal mit Kalkstickstoff gedüngt werden. Im Juni ist eine Gabe Bittersalz nach Angabe des Herstellers von Vorteil.
Umtopfen Alle zwei Jahre im zeitigen Frühjahr, kurz vor dem Austrieb, mit Wurzelschnitt oder im September. Ältere Bonsai werden alle 3 - 5 Jahre umgetopft.
Erde Die Lärche stellt an den Boden keinen besonderen Anspruch, er sollte jedoch nicht zu nahrhaft sein, sonst strecken sich die Langtriebe zu stark. Wir wollen aber, daß die Nioden sehr kurz ausgebildet werden, damit die Lärche einen kompakten Wuchs erreicht.
Bonsai-Erde, oder: Lehm, Torf, Sand und Komposterde im Verhältnis 2 : 2 : 2 : 1.
Die Lärche bevorzugt einen pH-Wert von 5,5 - 6,5.
Dränage ist erforderlich.


Gestaltung
Schneiden Im Gegensatz zu den anderen Nadelbäumen, die ja ausgezupft (pinziert) werden, können wir bei der Lärche getrost zur Schere greifen. Die Lärche legt für die Seitentriebe (Kurztriebe) Augen an, wie die Laubbäume. Genau an diesen Augen setzen wir die Schere ein, um die Lärche wieder in Form zu bringen. Die Nadeln werden jedoch nicht geschnitten. Je öfter wir die Lärche schneiden, um so dichter stehen die Nadelquirle beieinander.
Drahten Gedrahtet wird Ende Februar bis Mitte April, der Bonsai darf jedoch nicht gefroren sein. Oder im September bis Oktober. Ich bevorzuge den Herbst, also September bis Oktober, zum Drahten, da die Lärche nach der Frostperiode leichter in seiner Form bestehen bleibt. Die Drahtung sollte nicht zu eng anliegen, damit sie nicht so schnell einwächst, so kann sie länger am Bonsai verbleiben.
Zum Drahten gehört auch das Entdrahten. Dies soll immer dann geschehen, bevor der Draht in die Rinde einwächst. Zu tief in die Rinde eingewachsene Drähte (schon eingewachsen beim Erwerb), die ohne Verletzung der Rinde nicht mehr entfernt werden können, werden mehrmals durchtrennt und verbleiben am Bonsai. Der Draht wird dann von der Rinde überwallt.
Vermehrung Durch Samen, einjährige Kopfstecklinge oder Seitentriebe kann die Pflanze vermehrt werden (wenn auch schwierig). Beim Stecklingsschnitt sollte man darauf achten, daß ein Rindenschiffchen an der Basis zurückbleibt. Dadurch ist eine leichtere Bewurzelung möglich. Nicht zu tief stecken, damit sie nicht verfaulen, und die Stecklinge im Saatbeet abdecken, damit eine feuchte Umgebungsluft (gespannte Luft) entsteht. Das Saatbeet soll hell stehen, aber nicht in der Sonne. Wenn die Stecklinge durchtreiben ist das Saatbeet zu lüften. Am besten ist es jedoch in einem Garten-Center eine Jungpflanze zu erwerben, da hat man die Möglichkeit, sich aus vielen Lärchen sich die passende auszusuchen, und man ist der Zeit um Jahre voraus.
Gestaltung,
Formen
Es sind alle Formen möglich, außer der Besenform.

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