Die
Heimat: Wenn man der Bibel glauben schenken darf, dann verführte die
Eva den Adam schon im Garten Eden mit Ihren Äpfeln. Nein nicht mit
denen, die ihr jetzt denkt, sondern mit denen, die sie von den Bäumen
pflückte, und somit wäre der Ursprung der Apfelbäume festgestellt.
Aber der Apfelbaum wurde in beinahe jeder Kulturregion, ob in Asien, Europa oder Nordamerika nachgewiesen. Er wächst mit ca. 30 Wildsorten auf Meereshöhe genauso wie im Gebirge bis zu einer Höhe 1.200 Meter. Und trotz des Sündenfalls wird der Apfel heute noch gern verzehrt.
Für die Bonsaigestaltung werden aber vorwiegend die Zierapfelsorten verwendet. Denn bei den gezüchteten Kultursorten, bei denen Wert auf große Früchte gelegt wird, wäre eine harmonische Bonsaigestaltung (Mißverhältnis zwischen Baumgröße und Fruchtgröße) nicht möglich. Der Apfelbaum, als Bonsai gezogen, stellt uns Bonsaifreunde jedes Jahr vor die Entscheidung entweder Blüten und Früchte zu bewundern, dann verliert der Bonsai durch das starke Durchtreiben seine Form total und kann erst nach der Fruchtreife wieder in Form gebracht werden, oder wir halten den Bonsai in Form durch Schnittmaßnahmen, dann müssen wir auf die Blüten und Früchte verzichten. Blüten werden nur an den Kurztrieben, also an zwei- und mehrjährigem Holz ausgebildet. Sie sind weiß bis rosa und erscheinen Ende April bis Mitte Mai. Die Früchte färben sich je nach Sorte von grün-, grünrot bis dunkelrot und sind eßbar.
Pflege | |
Standort | Das ganze Jahr über im Freien, bevorzugt einen sonnigen, hellen und luftigen Standort. Wenn der Apfelbaum nicht luftig steht, wird er gerne von Mehltau befallen. Im Winter, nach dem Laubabwurf, sollte der Bonsai mit Tannenzweigen etwas geschützt werden. Der Apfelbaum kann aber auch an einem hellen Standort im Keller (Kellerschacht) überwintert werden. Dabei dürfen die Temperaturen nicht über 10°C ansteigen, sonst treibt der Baum durch. |
Gießen | Gegossen wird mit kalkfreiem Wasser das ganze Jahr über reichlich. Staunässe ist zu vermeiden. Im Winter ist an den frostfreien Tagen zu gießen, leicht feucht halten. |
Düngen | Vom Frühjahr bis Mitte Oktober alle zwei Wochen mit flüssigem organischen Bonsai- oder Blumendünger nach der Dosierungsangabe des Herstellers. Im Frühjahr nach dem Austrieb sollte zweimal im Abstand von 14 Tagen mit Kalkstickstoff gedüngt werden. Nach der Blüte ist eine Phosphatgabe von Vorteil. Im Winter wird nicht gedüngt. |
Umtopfen | Der Apfelbaum ist sehr nährstoffhungrig, deshalb sollten junge Bäume alle Jahre umgetopft werden, ältere Bonsai alle 2 - 3 Jahre im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb mit Wurzelschnitt, oder im September. |
Erde | Bonsai-Erde, oder: Lehm, Torf, Sand, Komposterde im Verhältnis
1 : 2 : 1 : 3. Dränage ist erforderlich. |
Gestaltung | |
Schneiden | Der Erhaltungsschnitt, also das Schneiden der Äste, erfolgt wie
bei den Apfelbäumen in der freien Natur ab Ende Februar bis April,
dabei wird die Krone durchgelichtet. Die Wassertriebe, die nach innen in
die Krone wachsen, oder an den Ästen unten herauswachsen werden ganz
entfernt, dabei soll ein kleiner Teil der Rinde vom Ast mit entfernt werden,
dadurch wird ein Nachtreiben an dieser Stelle für immer unterbunden.
Die bereits verzweigten Äste werden auf die schwächeren Kurztriebe
abgesetzt. Beim Absetzen darf die Triebspitze am verbleibenden Kurztrieb
nicht verletzt oder abgebrochen werden, da sonst daraus wieder ein Langtrieb
entsteht und das ist nicht erwünscht. Anfang August haben die Apfelbäume die Blüten für das nächste Jahr ausgebildet, dann wächst auch die Triebspitze nicht mehr weiter, jetzt können wir die Zweige auf die gewünschte Länge zurückschneiden. Es wird noch einmal ein Nachtrieb ausgebildet, der aber nur noch kurz ausfallen wird. Dieser Nachtrieb wird nicht mehr beschnitten, das geschieht erst wieder im nächsten Jahr Ende Februar bis April. |
Drahten | Drahten ist das ganze Jahr über möglich, wenn die Neuaustriebe leicht verholzt sind. Ältere Äste lassen sich nur sehr schwer biegen, hier bietet sich das Abhängen (mit Fischerblei), oder das Abspannen an. Aber mit dem richtigen Schnitt wird das Drahten überflüssig. |
Vermehrung | Sowohl durch Samen, Abmoosen aber auch durch Kopfstecklinge kann die Pflanze vermehrt werden. Diese werden im Juli geschnitten, dabei ist der weiche Teil zu entfernen. Die Stecklinge benötigen zum Bewurzeln eine Temperatur zwischen 20°C. |
Gestaltung, Formen |
Es sind alle aufrechten Formen möglich. |