Die Heimat: der Wisteria ist der
gemäßigte bis subtropische Vegetationsbereich, so trifft man
sie im Mittelmerraum, also auf Meereshöhe, aber auch in Höhen
bis zu 900 Meter an. Hier werden allerdings die Blüten nicht mehr
so großzügig ausgebildet. Die Wisteria ist ein
sommergrünes Rankgewächs, das ganze Häuserfronten in
Besitz nimmt, ist aber bei richtiger Pflege durchaus in Baumform zu
gestalten und somit auch zum Bonsai geeignet. Die Blätter sind 13-
bis 19zählig unpaarig gefiedert und werden im Winter abgeworfen.
Die Blüten werden im Mai und Juni als 20 - 50 cm lange violette,
weiße oder rote Trauben ausgebildet. Die Blätter
erscheinen meist erst nach der Blüte. Aus den Blüten bilden
sich bohnenartige Samenschoten aus. Schon wegen der Blüten ist die
Wisteria eine Schau als Bonsai. Nach der Blüte beginnt der Zeitraum
der uns Bonsaifreunde nicht so zusagt. Die Wisteria beginnt nun sein
wahres Gesicht als rankendes Gehölz zu zeigen. Jetzt werden Ranken
bis zu 2 Meter und mehr ausgebildet. Aber man kann diesem Treiben schon
beikommen.
Pflege | |
Standort | Das ganze Jahr im Freien an einem hellen Platz, volle Sonneneinstrahlung wird gut vertragen, ja ist sogar erwünscht. Die Glyzine ist winterhart und könnte im Winter im Freien verweilen, wenn der fleischige Wurzelballen etwas geschützt wird durch einsenken in Torfmull, ob aber die Schale keinen Frostschaden erleidet ist nicht gewiss. Also ist es besser den Blauregen in einem kühlen ungeheizten Raum (ohne Blätter braut sie ja kaum Licht) bei Temperaturen zwischen 3 und 8°C zu überwintern. Bei beginnender Knospenbildung wird der Bonsai ins Freie gebracht, bei Nachtfrost hereinnehmen. Während der Blütezeit kann man die Wisteria für einige Zeit als Dekoration ins Haus nehmen. |
Gießen | Gegossen wird mit kalkfreiem Wasser von März bis September reichlich, aber nicht zu nass halten. Im Winter leicht feucht halten. Ballentrockenheit schadet dem Bonsai, dann werden keine Blüten ausgebildet. Im Frühjahr nach der Blüte, wenn die Blätter sprießen, die Wisteria einige Male im Abstand von mehreren Tagen leicht antrocknen lassen, bis die Spitzen zu welken scheinen, dann sofort wieder reichlich gießen. Durch diese Maßnahme werden die Blattstiele kürzer und die Knospen werden zu Blütenknospen ausgebildet. |
Düngen | Vom Frühjahr bis Mitte Oktober alle zwei Wochen mit flüssigem organischen Bonsai- oder Blumendünger nach der Dosierungsangabe des Herstellers. Die Wisteria braucht viele Nährstoffe den sie zum Aufbau ihrer Ranken benötigt. Im Frühjahr sollte einmal mit einem Kalkstickstoff gedüngt werden. |
Umtopfen | Alle Jahre im zeitigen Frühjahr gleich nach der Blüte. Ältere Bonsai werden alle 2 Jahre umgetopft, mit leichtem Wurzelschnitt. |
Erde | Bonsaierde, oder: Torf, Lehm, Komposterde, Sand
im Verhältnis 1 : 1 : 1 : 1. Dränage ist erforderlich. Der pH-Wert soll bei 5,5 - 6,0 liegen. |
Gestaltung | |
Schneiden | Die Ranken, die sich nach der Blüte ausbilden, werden erst nach dem längsten Jahrestag, den 21. Juni zurückgeschnitten. Dabei werden die Triebe bis auf zwei Augen zurückgenommen, oder auf einen Kurztrieb abgesetzt. Die übrigen Kurztriebe sollen nicht beschnitten werden, weil sie sonst sofort wieder zu ranken beginnen. Im Spätherbst, bevor das Laub zum abfallen beginnt, werden die Ranken noch einmal zurückgenommen. Durch das absetzen auf Kurztriebe kann man der Wisteria das Ranken abgewöhnen. |
Drahten | Kann das ganze Jahr über gedrahtet werden, ist aber meist nicht nötig, da die Wisteria durch den Schnitt gut zu gestalten ist. |
Vermehrung | Durch Stecklinge von halbverholzten Trieben die im Juli geschnitten werden. Oder aus Samen, im Frühjahr aussähen. Der einfachste Weg ist hier der Ankauf einer Jungpflanze, so gewinnt man einige Jahre Vorsprung und kommt eher zu einem brauchbaren Bonsai. Wisterien lassen sich aber auch gut Abmoosen. |
Gestaltung, Formen |
Die Wisteria wird meistens in den aufrechten Formen gestaltet, kann aber auch zu Kaskaden geformt werden. Zu Waldpflanzungen ist die Wisteria nicht geeignet, da sie für ihre Blüten und Ranken sehr viel Platz benötigt. |