Die Heimat der Serissa ist der subtropische Bereich in China. Daraus können
wir erkennen, daß es sich bei diesem Bonsai um einen Indoor handelt.
Die Serissa ist eine sehr wuchsfreudige, immergrüne Pflanze mit kleinen,
dunkelgrünen Blättern (kann aber auch buntlaubig sein) und kleinen,
weißen Blüten im Juni. Daher der Name Junischnee. Die Blüten
erscheinen endständig, also an den Triebenden. Sie können so zahlreich
sein, daß der Bonsai eine weiße Blütenkrone erhält.
Aber es können vereinzelte Blüten das ganze Jahr über erscheinen.
In China wird die Serissa den Heilpflanzen zugeordnet.
Pflege | |
Standort | Die Serissa muß bei unserem Klima das ganze Jahr über in
der Wohnung gehalten werden. Nur vom Juni bis Ende August kann diesem Bonsai
ein Aufenthalt im Freien zugestanden werden, ein halbschattiger Platz ohne
Mittagssonne wäre dann ideal. Innerhalb der Wohnung sollte es ein heller Standort sein. An einem Nord- oder Ostfenster hätte der Bonsai die besten Bedingungen. Muß der Bonsai jedoch an einem Südfenster stehen, so ist in der Mittagszeit die Sonneneinstrahlung durch eine Schattierung zu mildern. Im Winter sollten die Temperaturen nicht unter 8°C absinken, 10°C - 15°C, das wäre ideal. Wird die Serissa wärmer gehalten (bis 18°C), so sollte man die Temperatur durch eine Nachtabsenkung regeln. Häufigen Standortwechsel beantwortet die Serissa mit gelben Blättern, die anschließend abfallen. Diese Blätter werden aber wieder ersetzt. Wenn Sie aber den Bonsai regelmäßig ein- bis zweimal in der Woche drehen (dies sollte am Abend geschehen, also nicht bei Sonnenschein), dann gewöhnt sich die Serissa daran und der Bonsai wächst dann nicht einseitig. Das ist für die Form des Bonsai wichtig. |
Gießen | Die Serissa gehört zu den Säufern unter den Bonsai. Sie will
immer gut feucht gehalten werden, jedoch nicht im Wasser stehen, sonst werden
die Wurzeln von der Wurzelfäule heimgesucht und der Bonsai beginnt zu
verkümmern. Der Wurzelballen sollte nie ganz austrocknen. Das ist bei der Serissa das größte Übel, denn dann vertrocknen bei der Serissa ganze Äste oder der Gipfel des Bonsai trocknet ein und an ein Wiederaustreiben ist nicht mehr zu denken. Steht der Bonsai im Winter kühl, dann benötigt er weniger Wasser. |
Düngen | Wir nehmen organischen Blumendünger, jedoch nur die Hälfte
der angegebenen Dosierung. Damit düngen wir im Abstand von 14 Tagen.
Im Winter, in der lichtarmen Zeit, düngen wir nur alle vier Wochen. Vor dem Düngen soll die Erde leicht mit Wasser angegossen werden, bevor das Düngewasser aufgebracht wird. Dadurch werden die Wurzeln geschont. Abgelaubte Bonsai (können den Dünger nicht verwerten) benötigen keinen Dünger, hier wird mit dem Düngen erst wieder begonnen, wenn der Bonsai wieder durchtreibt. |
Umtopfen | Dies geschieht in einem Abstand von zwei bis fünf Jahren, je nach
Alter des Bonsai. Junge Bonsai bis zu einem Alter von 10 Jahren werden alle
zwei Jahre umgetopft. Ältere Bonsai werden dann umgetopft, wenn sie
nicht mehr kräftig Durchtreiben oder eine Wurzelkrankheit vorliegt oder
sich ein Wurzelfilz in der Schale gebildet hat, der bereits die ganze Schale
ausfüllt. Beim Umtopfen werden die Wurzeln in der Regel um ein Drittel zurückgeschnitten. Abgestorbene oder faule Wurzeln müssen ganz entfernt werden. Beim Rückschnitt der Wurzeln kommt es zu einem unangenehmen Geruch, dadurch hat die Serissa den Beinamen foetida (aus dem griechischen und heißt die stinkende) erhalten. Die Serissa hat ein sehr markantes Wurzelbild, das man beim Umtopfen berücksichtigen sollte. |
Erde | Zum Umtopfen nehmen Sie handelsübliche Bonsaierde vom Fachhandel, oder Lehm, Torf und Humus im Verhältnis von 3 : 1 : 1 Anteilen. |
Gestaltung | |
Schneiden | Circa 70% der Serissa-Bonsai sind in Besenform angelegt, dabei wird
die Baumkrone zu einem halben Kreissegment gestaltet. Beim Rückschnitt
wird dann diese Form wieder angestrebt, aber der gewünschte Zuwachs berücksichtigt. Handelt es sich bei dem Bonsai um eine freiaufrechte Form, so wird der Rückschnitt auf die einzelnen Etagen und Äste abgestimmt. Aber auch hier kann man wieder durch stärkeres Kürzen oder durch weniger starkes Einkürzen die Form beeinflussen. Jedoch, ein gewisser Zuwachs sollte immer vorhanden sein, damit sich der Bonsai gut entwickelt. Arbeiten Sie beim Schneiden immer von oben nach unten, denn die Krone sollte unten immer breiter als oben sein, damit die Blätter das Licht besser absorbieren können. |
Drahten | Grundsätzlich ist eine Formkorrektur durch Drahten möglich.
Die beste Zeit ist im Sommer. Da die Serissa schnell wächst, wächst
der Draht schon nach wenigen Monaten ein. Entfernen Sie den Draht also rechtzeitig
wieder. Die Serissa läßt sich aber auch ohne Drahten durch Schneiden gut gestalten. |
Vermehrung | Sowohl durch Stecklinge (in Wasser gelegt oder auch in Erde gesteckt wurzeln diese leicht) als auch durch Abmoosen kann die Pflanze vermehrt werden. |
Gestaltung, Formen |
Es gibt fast keine Form, in der die Serissa nicht gestaltet worden wäre. Am häufigsten ist jedoch die Besenform anzutreffen, gefolgt von der freiaufrechten Form und von der Kaskadenform. |